Sport pro Gesundheit - Gütesiegel für Qualitätsangebote

Seit der Mitte der 1970er Jahre wurde in zahlreichen wissenschaftlichen Studien erforscht, wie die häufigsten und volkswirtschaftlich betrachtet, teuersten Zivilisationserkrankungen entstehen. Seitdem ist klar, dass im Bewegungsmangel eine der wichtigsten Ursachen für Erkrankungen liegt.

Gesundheitsorientierte Sportangebote, die diesem Bewegungsmangel entgegenwirken sollen, haben im organisierten Sport eine lange Tradition. Noch gut in Erinnerung ist vielen die „Trimm-Dich-fit“-Kampagne, die der DSB ebenfalls in den 1970 gestartet hat. 10 Jahre später folgte „Trimming 130 – Bewegung ist die beste Medizin“. Das Ziel war und ist es, die gesundheitlichen Risikofaktoren zu vermindern und damit langfristigen Erkrankungen vorzubeugen.

Zur Qualitätssteigerung der Vereinsangebote wurden die Aus- und Fortbildungsangebote für Übungsleiter*innen regelmäßig auf dem Stand der medizinischen Forschung angepasst.

Schon früh begannen Fachverbände und Landessportbünde die so entstandenen, qualitativ hochwertige Angebote oder die engagierte Vereinen und ihre qualifizierten Übungsleiter*innen mit passenden Gütesiegeln auszuzeichnen.

Zu den Pionieren dieser Entwicklung gehörte der Deutsche Schwimm-Verband. Früh wurde die Ausbildung zum Übungsleiter B „Sport in der Prävention – Bewegungsraum Wasser“ als Qualifikationsprofil in der zweiten Lizenzstufe etabliert. Ab 1997 konnten Vereine auch das Gütesiegel „Gesund und fit im Wasser“ beantragen. Es wurde immer dann verliehen, wenn mindestens zwei gesundheitsfördernde Sportangebote durch den Schwimmverein nachgewiesen werden konnten.

Folgerichtig war der Deutsche Schwimm-Verband im Jahr 2000 auch in die Entwicklung des sportartenübergreifenden Gütesiegels SPORT PRO GESUNDHEIT eingebunden, dass der Deutsche Sportbund (jetzt Deutsche Olympische Sportbund) gemeinsam mit der Bundesärztekammer ins Leben rief, um die bis dahin regional oder auf bestimmte Sportarten begrenzten Gütesiegel miteinander zu verknüpfen. Für die Vergabe wurden gemeinsame und verbindliche Kriterien festgelegt. Dadurch sollte vor allem eine bundesweite Verbreitung und eine bundeseinheitliche Qualität der Angebote gewährleistet werden.

Das zu diesem Zeitpunkt bereits etablierte DSV Gütesiegel blieb formal erhalten. Schwimmvereine und -abteilungen erhielten in den folgenden Jahren beide Qualitätszertifikate auf einer Urkunde verliehen.

Seit 2016 hat der Spitzenverband Bund der gesetzlichen Krankenkassen noch ein Qualitätssiegel entwickelt, das auch die professionellen Anbieter einbindet. Es ist das Prädikat „Deutscher Standard Prävention“. Seitdem müssen alle von den Krankenkassen nach § 20 SGB V zu refinanzierenden Angebote auch dieses dritte Gütesiegel tragen. Aufgrund von Vereinbarungen zwischen DSV, DOSB und ZPP erfolgt die Beantragung über das im Sport bekannte Serviceportal. Die Vereine erhalten derzeit zwei Urkunden als Qualitätsnachweis.

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Ansprechpartner

HSV Fachwartin BFG

Helga Prasler-Greifenstein | E-Mail

Warum sollten Vereine die Qualitätszertifikate beantragen?

  • Akzeptanz bei Ärzten, Krankenkassen und Politik erhöhen
    Das Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT wurde von Sportverbänden und der Bundesärztekammer gemeinsam entwickelt. Das gemeinsame Ziel des organisierten Sports und der Ärzte ist es, für jeden Interessierten ein qualitätsgesichertes, gesundheitsförderliches Bewegungsangebot in seiner unmittelbaren Umgebung zur Verfügung zu stellen. Zur Unterstützung können Ärzte für ihre Patienten ein Rezept für Bewegung ausstellen.

Die mit dem Gütesiegel ausgezeichneten Vereinsangebote werden von den Krankenkassen nach § 20 Sozialgesetzbuch V anerkannt. Kursteilnehmer*innen erhalten deshalb bei regelmäßiger Teilnahme einen zum Teil nicht unerheblichen Anteil der von ihnen gezahlten Kursgebühren zurückerstattet.

Außerdem wird die Teilnahme an zertifizierten Angeboten von einigen Krankenkassen auch im Rahmen ihres jeweiligen Bonusmodells berücksichtigt.

  • Qualitäts- und Kompetenz nachweisen
    Qualitätsmanagement setzt sich in allen gesellschaftlichen Bereichen durch. Das Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT für den Bewegungsraum Wasser unterstreicht die besondere Sach- und Fachkompetenz des Schwimmvereins im gesundheitsorientierten Sport. Es dient somit als Qualitätsmerkmal und weist auf besonders qualifizierte und geprüfte Angebote im Bewegungsraum Wasser hin. Es steht für die dauerhafte Partnerschaft des organisierten Sports und den Ärzten.
  • Image gewinnen
    Mit dem Gütesiegel SPORT PRO GESUNDHEIT ausgezeichnete Angebote sorgen für einen Imagegewinn des Schwimmvereins. Er zeigt einer breiten Öffentlichkeit ebenso wie seinen Mitgliedern, dass er mit der Auszeichnung seine Vereinsarbeit zukunftsorientiert und sozial verantwortlich gestaltet.
  • Wettbewerbsfähigkeit verbessern
    Das Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT bietet den Bürger*innen die Möglichkeit, sich an einer professionellen Entscheidungshilfe zu orientieren und eröffnet den ausgezeichneten Vereinen die Chance, sich aus der Fülle von Angeboten auf dem unübersichtlichen Gesundheitsmarkt hervorzuheben.
  • Neue Zielgruppen erschließen
    Gesundheit und Fitness sind wichtige Faktoren der Lebensqualität. Die Bereitschaft zu persönlichen Investitionen der Bürgerinnen und Bürger ist deshalb hoch. Die Qualitätssiegel bescheinigen dem Verein attraktive Angebote und sind damit Instrumente einer aktiven Mitgliederwerbung. Die positive Wirkung liegt dabei auch in der Sicherung des bisherigen Mitgliederbestandes. Der Gefahr der Abwanderung zu anderen Anbietern am Gesundheitsmarkt wird vorgebeugt.
  • Die finanzielle Situation verbessern
    Die Sportvereine, die sich mit großem Engagement an SPORT PRO GESUNDHEIT beteiligen, leisten mittel- und langfristig einen Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen. Die bundesweit anerkannte Auszeichnung SPORT PRO GESUNDHEIT / „Gesund und fit im Wasser“ fördert die Bereitschaft von Partnern und anderen Akteuren im Gesundheitswesen diese Angebote zu unterstützen.
  • Von kompetenter Beratung profitieren
    Der Hessische Schwimm-Verband arbeitet engagiert mit dem Landdessportbund Hessen zusammen. So erfährt der Verband frühzeitig von neuen Trends oder politischen Veränderungen und informiert seine Vereine. Zusätzlich können Vereine kompetente Beratung durch den hauptberuflichen Mitarbeiter in der DSV-Geschäftsstelle, Wolfgang Lehmann, erhalten.
    Tel. 0561-9408326 oder Mail: Lehmann@dsv.de

Wie können Schwimmvereine die Qualitätssiegel beantragen?

Der Antrag auf Zertifizierung erfolgt online über das Serviceportal www.service-sportprogesundheit.de . Neben einer Erstregistrierung durch den Vereinsvorstand sind folgende Schritte für eine Zertifizierung erforderlich:

  1. Der Verein hat ein*e Mitarbeiter*in mit der Qualifikation Übungsleiter B „Sport in der Prävention – Bewegungsraum Wasser“ (alternativ für Lizenzen des LSB oder DTB eine Zusatzqualifikation Bewegungsraum Wasser).
  2. Diese*r Übungsleiter*in ist außerdem in ein von der Zentralen Prüfstelle Prävention (ZPP) akkreditiertes Programm (z.B.- Aqua In®) eingewiesen und kann dies schriftlich nachweisen.
  3. Gemeinsam füllen Verein und Übungsleiter*in den online Antrag aus und laden die notwendigen Dokumente online hoch.
  4. Der Hessische Schwimm-Verband prüft die Antragsunterlagen und leitet sie an die Zentrale Prüfstelle für Prävention (ZPP) weiter.
  5. Die ZPP entscheidet abschließend über den Antrag und informiert die Vereinsvertreter*innen über die Siegelerteilung.
  6. Die Zertifikate sind drei Jahre gültig und können bei weiterhin erfüllten Voraussetzungen für weitere drei Jahre verlängert werden.