Drei Hessische Vereine für DMS-Bundesfinale der Masters qualifiziert: Eschborn führt das Vorkampf-Tableau an, drei Rekorde für Lars Renner im Hessenfinale

Nachdem alle Vorkämpfe der Mastersausscheide auf Landesebene abgeschlossen sind, können sich drei hessische Teams freuen, dass sie sich für das Bundesfinale am kommenden Samstag, den 4.11. in Heidelberg qualifiziert haben. Das hat es in der langjährigen Geschichte noch nie gegeben.

Der diesjährige Landesausscheid für den Deutschen Mannschaftswettbewerb der Masters im Schwimmen fand am 7.10.2023 im AquaMar in Marburg statt. Neun Mannschaften hatten für den Wettbewerb gemeldet, der Gastgeber und der SCW Eschborn mit jeweils zwei Teams. Dazu kamen der SC Wiesbaden, die SG Wetterau, der Gießener SV, die Gudensberger SG sowie Aqua Sports Eschborn. Die Teams müssen aus mindestens vier Frauen und vier Männern bestehen und mindestens fünf verschiedene Altersklassen abdecken. Dies bedeutet in jedem Jahr eine Herausforderung in der Zusammenstellung und heißt leider auch, dass einige Vereine keine Mannschaft stellen können oder man im Vorfeld mit einigen krankheitsbedingten Ausfällen zu kämpfen hat, die es dann zu ersetzen gilt.

Der SCW Eschborn, Deutscher Meister von 2018, 2019 und Zweiter von 2022, hatte sich wieder viel vorgenommen: Und so kam es nicht ganz so überraschend, dass bereits nach den ersten beiden Rennen die 1. Mannschaft in führender Position lag, dicht gefolgt von Marburg und Gießen. Nach dem dritten Rennen, den 50m Rücken, übernahm der Gastgeber VfL Marburg kurzzeitig die Führung durch eine starke 879 Punkte-Leistung von Julia Overberg, die für diese Strecke nur 30,27 sec benötigte. Auf den dann folgenden 100m Schmetterling legte Lars Renner vom SCW Eschborn ein Glanzstück hin und unterbot in 1:00,81 Sekunden den eigenen Altersklassenrekord in der Altersklasse 55. Dies brachte 1116 Punkte für die Mannschaft und katapultierte den SCW wieder an die Spitze des Feldes. Nach Wettkampf 6, den 800m Freistil schob sich die 2. Mannschaft des SCW auf Platz 2 vor, wurde aber bereits nach Wettkampf 8, den 100m Rücken wieder von Marburg verdrängt. So bot sich ein munterer Schlagabtausch und zur Halbzeit führte die 1. Eschborner Mannschaft mit guten 2000 Punkten vor dem Team aus Gießen, die sich mit starken Rennen, wie zum Beispiel von Ann Kristin Neuloh-Stein, die die 5 Minuten Marke auf den 400m Freistil knackte und dafür 730 Punkte einheimste, auf Platz 2 vorschieben konnte. Marburg rutschte auf Platz 3 trotz starker Leistung von Alexander Kunath auf den 100m Freistil, der in 00:54,19 gute 813 Punkte erschwamm. Für den Eschborner Vorsprung sorgten neben einer Vielzahl konstanter Rennen auch der zweite Rekordkracher, den Lars Renner auf den 100m Freistil zündete. Er erreichte mit neuer Bestzeit von 0:56,19 Sekunden satte 1097 Punkte.

Zum Start des zweiten Abschnitts ließ der SC Wiesbaden aufhorchen und schob sich vor bis auf Platz 3. Dafür sorgten unter anderem die Leistungen von Frederike Hackmann über 200m Freistil (726 Punkte) und André Peterwitz über 100m Brust (672 Punkte). Eschborn zwei war auf den fünften Platz zurückgefallen. Im Verlaufe der nächsten Rennen sollte sich dies jedoch wieder ändern. So schob man sich mit starkem Kampfgeist bis auf Platz 2 vor. Es zeichnete sich nun ein Dreikampf um Platz 3 zwischen Wiesbaden, Gießen und Marburg ab. Die 50m Schmetterling bedeuteten für Lars Renner Rekord Nummer drei und somit schien die 1. Mannschaft aus Eschborn nicht mehr vom obersten Treppchenplatz zu weichen. Bis zum letzten Rennen den abschließenden 100m Freistil bleib es trotzdem weiter spannend. Hier bot sich dann das seltene Spektakel, dass die beiden Eschborner Rizzetto-Schwestern nebeneinander und gegeneinander schwammen. Sie schlugen fast gleichzeitig an und machten damit auch mit jeweils über 980 Punkten den Eschborner Doppelsieg perfekt. Wiesbaden festigte am Ende den dritten Platz, keine 100 Punkte vor Marburg.

Die Siegerehrung wurde im geräumigen Bereich des Spaßbades durchgeführt. Unter großem Applaus nahmen die teilnehmenden Mannschaften ihre verdiente Anerkennung sowie die drei Erstplatzierten ihre Pokale in Empfang. Ein Dank geht an alle Teilnehmende, den Ausrichter für die reibungslose Orga sowie die Kampfrichter, ohne die es keinen Ausscheid gegeben hätte.

Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Mannschaften am kommenden Wochenende im Bundesfinale schlagen. Können sich die Eschborner den Titel von der SG Neukölln zurückerkämpfen oder wird es eine ganz andere Überraschung geben? Die Konkurrenz schläft jedenfalls nicht und es wird ein spannender Wettkampf erwartet.

Von: Susan Przywara – HSV Mastersbeauftragte