Deutsche Meisterschaften Schwimmen 2023 in Berlin

Hessische SchwimmerInnen stark bei den Finals

Vom 06. bis zum 09. Juli 2023 standen in Deutschland die seit wenigen Jahren stattfindenden Finals auf dem Programm. Bei diesem Final-Wochenende werden kompakt, bei manchen Disziplinen auch in der selben Stadt die Deutschen Meisterschaften in verschiedenen Sportarten ausgetragen, auch um Sportarten im Fernsehen dem breiten Publikum darzubieten. Folglich auch die 134. Deutschen Schwimm-Meisterschaften, die traditionell in Berlin stattfinden. In der Schwimmhalle an der Landsberger Allee wurde auf zehn Bahnen geschwommen und dies traditionell auch schnell, so auch die hessischen Schwimmerinnen und Schwimmer.

Insgesamt machten sich 30 Sportlerinnen, 34 Sportler aus neun hessischen Vereinen, deren Trainer und Betreuer, ein paar vom DSV eingeladene Kampfrichter und Fans auf den Weg in die Bundeshauptstadt. Das größte Team stellte dabei die SG Frankfurt die mit 12 weiblichen und 16 männlichen Aktiven in 63 Einzeln und acht Staffeln an den Start gingen. Der SC Wiesbaden 1911 schickte 15 Athleten/innen (6 weiblichen / 9 männlich / 40 Einzel / 9 Staffeln) ins Becken, der TV Wetzlar  sieben TeilnehmerInnen (6/1/26/6).

Auch die beiden Hessen  Sarah Wellbrock und Jan-Philp Glania schauten im Schwimbad vorbei. Sie waren Teil des Rahmenprogramms der Deutschen Meisterschaften 2023 wurden mit anderen nationale Spitzen-Schwimmerinnen und Spitzen-Schwimmer verabschiedet, die in letzter Zeit ihre Karriere beendet haben.

Verabschiedung S. Wellbrock. Foto: S. Sonnenschein

Geschwommen wurden die Vorläufe am Vormittag, am Nachmittag folgten die Final-Läufe sowie die zeitschnellsten Rennen über die Langdistanzen. Gewertet wurde in der offenen Klasse sowie in der U23-Klasse. Für die U23-Wertung zählten die Leistungen aus dem Vorlauf, um Medaillen in der offenen Klasse wurde in den Finals geschwommen. Ein Großteil der Final-Läufe wurde in den öffentlich rechtlichen Fernsehprogrammen live in die heimischen Wohnzimmer übertragen.

Die beiden Brust-Asse von der SG Frankfurt, Anna Elendt (Jg. 2001) und Lucas Matzerath Jg. 2000) schafften fast die gleiche Medaillen-Ausbeute in den Einzelrennen. Sie gewannen beide in der U23-Wertung zwei Brust-Strecken und holten über die eine Strecke zusätzlich Platz zwei. Somit waren beide für die offenen Final-Läufe qualifizier. Anna Elendt zeigte ihre Klasse über die 50m und 100m Brust auf denen sie sich Gold sicherte. Über 50m schwamm sie 30,58 Sek, über 100m 1:06,93 min. Nach Platz zwei im Vorlauf über die 200m meldete sie für das Finale leider verletzungsbedingt ab. Lucas Matzerath zeigte in den Finals seine Fähigkeiten in den engen Rennausgängen. So konnte er sich gegen sich über 100m Brust in sehr starken 59,12 Sek die Goldmedaille sichern. Über die 200m Brust setzte er sich in 2:11,35 min vor seinem Vereinskollegen Marco Koch (1990) durch, der 2:12,53 min benötigte. Über die 50m-Sprintstrecke musste er sich mit 27,20 Sek nur Melvin Imoudu geschlagen geben, den er allerdings so stark im Becken jagte, dass dieser mit 26,79 Sek einen neuen Deutschen Rekord schwamm.

Ebenfalls zwei Goldmedaillen im Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark  holte Zsuzsanna Jakabos (1989) von der SG Frankfurt. Sie setzte sich über 200m Rücken in 2:14,07 min und über 400m Lagen in 4:45,37 min gegen ihre Konkurrentinnen durch und gewann die Goldmedaille. Ebenfalls eine Goldmedaille sicherte sich Chad Le Clos (1992). Der in Frankfurt lebende und trainierende südafrikanische Olympiasieger schlug über 100m Schmetterling nach 52,11 Sek als Erstes an und sicherte sich somit Platz eins. Über die 200m Schmetterling sicherte er sich nach 1:57,99 min Platz zwei. Einen kompletten Medaillen-Satz errang Barbara Schaal (2001). Die Rücken-Spezialistin vom SV Gelnhausen sicherte sich über die 200m in 2:17,04 min den Deutschen Meistertitel in der U23-Wertung. Über die 100m sicherte sie sich in dieser Klasse die Silber-Medaille, womit sie sich für das A-Finale qualifizierte. Dort bestätigte sie ihre Leistung mit 1:02,85 min und holte sich die Bronze-Medaille.

Silber und Bronze sicherten sich zwei hessische Sportler. Amalie Mikkelsen (1997) vom SC Wiesbaden 1911 holte sich  in den Finals über 50m Schmetterling in glatten 27,00 Sek den Vize-Titel. Über die 100m Schmetterling sicherte sich die Dänin in 1:00,73 min den dritten Rang. Die gleichen Medaillen-Farben sicherts sich Alexander Bauch (1997) vom DSW 1912 Darmstadt. In 24,13 sek über 50m Schmetterling schnappte er sich Silber, 25,32 sek über 50m Rücken reichten für Bronze. Insgesamt fünf Bronze-Medaillen sicherte sich Julia Mrozinski (2000) vom SC Wiesbaden. Über 100m, 200m und 400m Freistil in der offenen Klasse sowie über 100m und 200m Freistil auch in der U23-Wertung. In den Endläufen schwamm sie über 100m 55,97 sek, über 200m 2:00,67 min und 4:12,13 min über 400m. Ihr gleichaltrige Team-Kameradin Anne Louise Palmans (2000) konnte sich nach 31,63 Sek über 50m Brust bei der Siegerehrung in der U23-Klasse die Bronze-Medaille umhängen lassen. Zwei dritte Plätze über eine Strecke holte sich Artem Chobotar (2003) vom SC Wiesbaden. In 24,24 Sek über die kürzeste Delphin-Strecke sicherte er sich im Finale Bronze. Die selbe Medaille über die 50m Schmetterling holte er sich auch am Vormittag in der U23-Wertung. Ebenfalls Bronze im Einzelrennen sicherten sich noch zwei Frankfurter. Danny Schmidt (2001) schaffte dies im Finale über 200m Lagen mit einer Endzeit von 2:02,71 min. Fritz Dietz (2004) schlug im Vorlauf über 50m Rücken nach 26,17 sek im Ziel an und sicherte sich U23-Bronze.

Auch insgesamt neun Staffel-Rennen wurden im SSE geschwommen. Und hier zeigte die SG Frankfurt ihre Vormachtstellung und gewannen sieben von neun Entscheidungen. Mit teilweise sehr großem Abstand gewannen die SGFlerInnen die Mixed-Staffeln über 4*100m Freistil und 4*100m Lagen. Die Männer setzten sich über die beiden Freistil-Rennen über 4*100 und 4*200m durch sowie in der Lagen-Staffel. Die Frankfurter Damen ließen die Konkurrenz über die Freistil-Staffeln hinter sich, über 4*100m Lagen holten sie Silber. Viermal aufs Podest schwammen sich die  Teams des SC Wiesbaden. Sowohl die Männer über 4*200m Freistil und 4*100m Lagen als auch die Mixed-Teams über 4*100m Freistil und 4*100m Lagen gewannen die Bronze-Medaille.

Siegreiche Staffel der SGF. Foto: S. Sonnenschein

Zusammenfassend kann der hessische Schwimmverband auf sehr erfolgreiche Deutsche Meisterschaften 2023 zurückblicken. So konnten hessische SchwimmerInnen insgesamt 19 Titel, 8 Vize-Meisterschaften und 18 Dritte Plätze erreichen.

Im Rahmenprogramm der Deutschen Meisterschaften 2023 wurden auch nationale Spitzen-Schwimmerinnen und Spitzen-Schwimmer verabschiedet, die in letzter Zeit ihre Karriere beendet haben. Zu diesen gehörten auch die beiden Hessen Sarah Wellbrock und Jan-Philp Glania.

 Hessische Medaillengewinner bei den DM 2023 (offene Wertung und U23-Wertung)

 weiblich:

Einzel: Anna Elendt, Zsuzsanna Jakabos, Amalie Mikkelsen, Julia Mrozinski, Barbara Schaal, Anna Louise Palmans

Staffel: Zsuzsanna Jakabos, Christina Lehr, Stella Lentge, Amalie Mikkelsen, Anna Louise Palmans, Eva Petrovska, Dalma Sebestyen, Nika Steigerwald, Marie Strohalm

männlich:

Einzel: Alexander Bauch, Artem Chobotar, Chad Le Clos, Fritz Dietz, Marco Koch, Lucas Matzerath, Danny Schmidt

Staffel: Urs-Laurin Bludau, Shelipov Bogdan, Artem Chobotar, Fritz Dietz, Tobias Düll, Adrian Eichler, Nazar Heraschenko, Andrii Kovalenko, Chad Le Clos, Lucas Matzerath, Sebastian Pierre-Louis, Jonathan Albrecht Rimek, Danny Schmidt, Kingue Struijf, Aaron Wilmes, Ankush Yalgi

Ingmar Zacharias – HSV Berichterstattung Schwimmen