
Endlich wieder schwimmen, alte Bekannte treffen, sich wieder einmal auf nationaler Ebene in den eigenen Altersklassen messen, so oder so ähnlich dachten die gut 500 Mastersschwimmer, die an den 52. Deutschen Meisterschaften der Masters im Freibad Raffteich in Braunschweig teilnahmen. Nach zahlreichen Pandemie bedingten Titelkampf-Absagen in den letzten 1,5 Jahren und obwohl der Wetterbericht Gewitter und Regen voraussagte, freute man sich sehr auf die Veranstaltung. Auch mit von der Partie: 35 Hessische Schwimmer*innen aus 15 Vereinen, die sich nicht von den prognostizierten kalten Wassertemperaturen zwischen 22 und 24 Grad abschrecken ließen. Es sollte ein wunderbares Wochenende werden, nicht zuletzt durch die fabelhafte Organisation des Ausrichters SSG Braunschweig.

Jeder Tag startete mit dem obligatorischen 3G-Corona-Check am Einlass, was zügig vonstattenging. Neben einer Verpflegungsstation gab es auch ein Zelt mit Schwimmsportartikeln. Somit fehlte es an nichts. Neben vielen strahlenden Gesichtern, tollen Begegnungen und der ein oder anderen persönlichen Bestleistung, stand am Ende eine ordentliche Medaillenausbeute zu Buche. 21x Gold, 26x Silber und 21x Bronze, damit konnten sich die Hessischen Teilnehmer sehen lassen. Allen voran Frank Gruner vom SCW Eschborn, der nicht nur 6 Titel holte, sondern über 100F, 200F, 100R und 100B auch vier Altersklassenrekorde in der AK 50 aufstellte. Die Freude war entsprechend groß. Inspiriert von diesen Erfolgen stand Teamkollegin Annina-Leonie Müller ihm in nichts nach. Als Neuling in der AK 20 gewann sie die 50F, 100 F, 50 S und 100S und landete über 50m Rücken und 100m Rücken jeweils auf Platz 2. Die Rückenstrecken, Steckenpferd von Susan Przywara in der Altersklasse 35, ebenfalls vom SCW Eschborn, waren für alle Teilnehmer auch dieses Mal wieder besonders herausfordernd, denn im Freibad ist die Orientierung immer eingeschränkt. Zudem gab es keine Möglichkeit des Einsatzes von Rückenstarthilfen. Susan setzte sich dennoch knapp über die 50m und 100m Strecke durch. Zudem gewann sie die 100m Brust und profitierte hierbei von der Frühstart-Disqualifikation der ansonsten kaum zu schlagenden Weltrekordhalterin. Hinzu kamen 4 Silbermedaillen über 50S, 50B, 200B und 200 Lg. Zum Eschborner Gewinn des Medaillenspiegels trug auch Andrea Smycek bei, die in der Altersklasse 40, die 100m Brust und 200m Brust gewinnen konnte. Sie komplettierte den Medaillensatz mit je einer Silber- und Bronzemedaille. Doch nicht nur die Eschborner waren erfolgreich. Auch das kleine Team von Gießener SV reihte sich zum Beispiel in die Gruppe der Titelsammler ein. So brillierte Tanja Heinz in der AK 50 und ließ die Konkurrenz über 50 Freistil und 50m Schmetterling hinter sich. Vereinskollegin Ann Kristin Neuloh-Stein erreichte Platz 1 über die 200m Lagen. Darüber hinaus sammelte sie Silbermedaillen über 50S und 200 B und Bronze über 50B, 100S und 100B. Jeweils einen Titel gewannen auch Lukas Schalk von der Eintracht Stadtallendorf über 50 F in der AK 20, Kerstin Uhlig von der SG Wetterau über 200B in der AK 60 sowie Julia Overberg (AK 20) vom Marburger SV über 50m Rücken. In der sehr stark besetzten AK 20 ist dies besonders erfreulich. Lukas sicherte sich darüber hinaus noch Silber über 100m Freistil und Julia Bronze über 100m Rücken. Und auch Kerstin sammelte weitere Medaillen: Silber über 100B und Bronze über 50B. Auch bei den beiden ältesten hessischen Teilnehmern gab es neben Silber und Bronze einen Titel zu bejubeln. Heinz Lautenschläger von der DJK-SSG Bensheim kämpfte sich durch die 200m Brust und holte damit in der AK 85 den Titel, während Walter Rippl vom DSW 1912 Darmstadt in der Altersklasse 80 startete und sich als 3. mit Edelmetall über 100m und 200m Brust belohnte. Erwähnenswert ist auch die Ausbeute von Franz Fischer in der AK 75 (Erster Sodener SC), denn er gewann als einziger Vertreter seines Vereins neben seiner Bronzemedaille über 50F aus hessischer Sicht die meisten Vizetitel: 5 Stück. Am Ende waren sich alle einig, dass man dieses Wochenende in Braunschweig in jedem Fall als ‚besonders‘ und ‚unvergesslich‘ im Gedächtnis behalten wird, auch wenn man etwas wärmeres Wasser bevorzugt und sich schon darauf freut, eines Tages wieder Staffeln zu schwimmen. Der Dank gilt jenen, die diese Leistungen und Titelkämpfe ermöglicht haben. Insgesamt brachte die Veranstaltung 28 Deutsche Rekorde, drei Europarekorde und zwei Weltrekorde hervor. Eine Bilanz, die Lust auf eine Fortsetzung macht.
Weitere Medaillengewinner:
Christine Uhlig (TG 1837 Hanau), AK 65: Silber 100F, 200F, 50R, Bronze 50F
Daniel Werm (WSV Großkrotzenburg), AK 30: Silber 100B, 100F, 200B, Bronze 50B, 200F
Linda Kiesel (SCW Eschborn), AK 35: Silber 200R, Bronze 100R, 50S
Falko Remmert (Gießener SV), AK 30: Silber 200R
Maike Lang (Gießener SV), AK 25: Silber 50R, Bronze 100R, 200F, 200Lg
Tobias Luh (Gießener SV), AK 35: Silber 50F
Konrad Meyn, (Bad Homburger SC),AK 70: Bronze 100R
Klaus Vestner (Bad Homburger SC), AK 50: Bronze 200Lg
Thomas Kolbe-Schnier (Bad Homburger SC), AK 55: Bronze 50B
Protokoll: https://www.dsv.de/fileadmin/dsv/documents/masters/DMKS/proto_gesamt_DMM_Braunschweig.pdf
VON: Susan Pryzwara – HSV Mastersbeauftragte