Wenn Hessens Spitzenschwimmerinnen und Spitzenschwimmer im großen Scheinwerferlicht um nationale Medaillen kämpfen, dann erledigen sie dieses meistens in der Schwimm- und Sprunghalle im Europa-Sportpark in Berlin. Dort wurden heuer vom 01. bis zum 04. Mai die 136. Deutschen Meisterschaften Schwimmen veranstaltet. Diese nationalen Titelkämpfe werden traditionell von Donnerstag bis Sonntag ausgetragen, wobei vormittags die Vorläufe und nachmittags die Final-Läufe auf dem Programm stehen. In diesem Jahr gab es insgesamt drei Abschnitte pro Tag. Zwischen den Vorlauf-Abschnitten und den A-Final-Abschnitten wurde 2025 ein B- und C-Final-Abschnitt eingeführt. In diesen B- und C-Finals konnten sich die jüngeren Jahrgänge laufübergreifend noch Platzierungen in der JEM- und EYOF-Wertung sichern. Dies spornte so manchen zu schönen Leistungen an, wie auch die ARD, die einen Live-Stream der A-Finals ausstrahlte.
Besonders aus hessischer Sicht war es spannend zu sehen, wie die unsere besten Schwimmerinnen und Schwimmer morgens mit viel Einsatz um einen Platz im A-Finale und somit um die Medaillen kämpften. Insgesamt waren aus Hessen 62 Aktive aus zehn Vereinen am Start. Diese verteilten sich auf 155 Einzelmeldungen. Hinzu kamen noch 21 Staffelmeldungen. Den Löwenanteil dabei hatte die SG Frankfurt, die mit acht Damen und 14 Herren für 53 Einzel- und acht Staffelstarts sorgten. Der SC Wiesbaden war mit 15 TeilnehmerInnen in 37 Einzel- und neun Staffelrennen am Start. Der DSW 1912 Darmstadt war 12 SchwimmerInnen in Berlin und ging in 35 Einzeln und drei Staffeln ins Becken. Weiter waren aus Hessen Schwimmerinnen und Schwimmer vom Hofheimer SC, SC Oberursel, SCW Eschborn, SV Delphin Wiesbaden, von der TSG 1846 Darmstadt, vom TV Wetzlar und vom WVO Offenbach vertreten.
Auch drei Kampfrichter vertraten den HSV bei den diesjährigen DM. Dies waren Florian Lippke, der als Veranstaltungsleiter fungierte, sowie Stefan Langanke und Joachim Bürger. Letzterer wurde während der Veranstaltung, aufgrund der erreichten Altersgrenze, aus dem DSV-Kampfrichterkader verabschiedet und mit der Goldenen Pfeife des DSV ausgezeichnet. HSV-Vizepräsidentin Barbara-Maria Birke war in der Schwimmhalle ebenso vor Ort wie der ehemalige HSV-Vizepräsident Stefan Sonnenschein, der mit Social-Media-Beiträgen dafür sorgte, dass auch ALLE Hessen mit aktuellen Informationen aus der SSE versorgt waren.
Die aktuell beste deutsche Brustschwimmerin Anna Elendt war im Gegensatz zu letztem Jahr wieder bei den Deutschen Meisterschaften im Einsatz. Die Frankfurterin zeigte ihre Klasse und konnte über alle Bruststrecken den Titel holen. Die 50m absolvierte sie in 30,58 sek, die 100m in 1:05,72 min. Über die 200m Brust konnte sie am vierten Tag nochmal ein Statement setzen. In 2.23,54 min unterbot sie ihren eigenen Deutschen Rekord um knapp 4/10 Sekunden. In diesem Rennen sowie über die 100m Brust konnte sich Hannah Schneider (Jg. 2008) vom Hofheimer SC die Bronze-Medaille sichern. Das Brust bei den Hessen traditionell gut läuft, bewies einmal mehr wieder der Frankfurter Lucas Matzerath (Jg. 2000). Über 100m Brust schwamm er in 59,19 sek. nicht nur zur Goldmedaille, sondern sicherte sich obendrein das Ticket für die Weltmeisterschaften in Singapur. Außerdem holte er Gold über 200m Brust in 2:11,43 min, Silber kam nach knappem Ausgang über die 50m hinzu. Ebenfalls einen WM-Startplatz schnappte sich Oliver Klemet von der SG Frankfurt. Der 2002 geborene Langstreckenspezialist konnte nach 3:43,43 min über 400m Freistil als zweites anschlagen und zusätzlich Silber sichern. Über 800m und 1500m sicherte er sich nach sehr starken Rennen jeweils die Bronze-Medaille. Rücken-Ass Masniari Wolf (Jg. 2005, SG Frankfurt) konnte sich über 50m Rücken den Vize-Titel und Silber erschwimmen. Der Neu-Frankfurter Simon Bucher (Jg. 2000) konnte über die 50 und 100m Schmetterling, wie Alexander Bauch (Jg. 1999) vom DSW 1912 Darmstadt über 50m Rücken, die Bronze-Medaille gewinnen. Weitere hessische A-Final-TeilnehmerInnen waren Stella Lentge (Jg. 2005), Fritz Dietz (Jg. 2004) und Ankush Yalgi (Jg. 2007) von der SG Frankfurt, Hannah Plücker (Jg. 2002) vom DSW 1912 Darmstadt und Diego Alfons Heinze (Jg. 2007) und Bogdan Shelipov (Jg. 2002) vom SC Wiesbaden 1911.
Auch die Staffeln waren aus hessischer Sicht sehr erfolgreich. Vor allem die SG Frankfurt überzeugte in den Team-Entscheidungen mit insgesamt sieben Goldmedaillen. Nachdem sich die SGF-lerInnen in der ersten Staffel über 4*100m Freistil Mixed die Bronze-Medaille erschwammen, konnten sie schon in der nächsten Entscheidung triumphieren. In der Mixed Staffel über 4*100m Lagen holten Masniari Wolf, Anna Elendt, Simon Bucher und Tobias Düll in 3:53,00 min Gold. Bei den Damen und bei den Herren holten die Frankfurter alle Staffel-Titel. In der weiblichen Konkurrenz über 4*100m Freistil gewannen Pia Helli Henning, Stella Lentge, Marie Strohalm und Christina Lehr in 3:52,80 min Gold. Über die 4*200m Freistil wurde die Besetzung der Staffel mit dem Austausch von Pia Helli Henning mit Eva Petrovska leicht geändert. Trotzdem bedeuteten 8:34,44 min Platz eins. Über 4*100m Lagen holten M. Wolf, A. Elendt, S. Lentge und C. Lehr in 4:21,84 min den Sieg und konnten bei der Siegerehrung das oberste Podest besteigen. Bei den Herren konnten Fritz Dietz, Melvyn Faber-Billot, Simon Bucher und Maximilian Warkentin in 3:40,28 die Goldmedaille nach Frankfurt holen. Auf den 4*100m Freistil gab es einen hessischen Doppelsieg. Die SG Frankfurt (Sebastian Pierre-Louis, Maximilian Warkentin, Tobias Düll und Simon Bucher) gewann hier mit 3:22,51 min vor dem Team des SC Wiesbaden 1911, die in 3:25,14 nach großem Kampf auf Platz zwei kamen. Auf der Königsstaffel über 4*200m Freistil schnappten sich Oliver Klemet, Tobias Düll, David Vandenhirtz und Maximilian Warkentin nach absolvierten 7:31,10 min den Meister-Titel. In diesem Rennen konnten sich die Wiesbadener Männer die Bronze-Medaille erkämpfen.
Insgesamt wurden in Berlin somit von hessischen Schwimmerinnen und Schwimmer zwölf Gold-, vier Silber- und 9 Bronze-Medaillen erschwommen.
Nach den Titelkämpfen in Berlin steht für viele nun noch die Süddeutschen Meisterschaften vom 23.-25.05. in Stuttgart und für den Nachwuchs die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften vom 11.-25.05. in der Berliner SSE sowie die Deutschen Freiwassermeisterschaften in Rostock vom 27.-29.06. auf dem Programm bevor es allmählich in die Sommerpause geht. Für Anna Elendt, Oliver Klemet und Lucas Matzerath geht es Mitte Juli zusätzlich noch zur Weltmeisterschaft nach Singapur, die vom 11.07.-03.08.2025 stattfindet.
🥇 Hessische Höhepunkte – Medaillen & Rekorde
- Anna Elendt (SG Frankfurt):
- 3-fache Deutsche Meisterin (50m, 100m, 200m Brust)
- Neuer Deutscher Rekord über 200m Brust in 2:23,54 min
- Lucas Matzerath (SG Frankfurt):
- Gold über 100m & 200m Brust
- Silber über 50m Brust
- Qualifikation zur WM in Singapur
- Oliver Klemet (SG Frankfurt):
- Silber über 400m Freistil
- Bronze über 800m & 1500m Freistil
- WM-Ticket ebenfalls gelöst
- Hannah Schneider (Hofheimer SC, Jg. 2008):
- Bronze über 100m & 200m Brust – großes Talent der Zukunft
- Simon Bucher (SG Frankfurt):
- Bronze über 50m & 100m Schmetterling
- Alexander Bauch (DSW Darmstadt):
- Bronze über 50m Rücken
- Masniari Wolf (SG Frankfurt):
- Silber über 50m Rücken
🏊♀️ Staffel-Triumph für Hessen
- SG Frankfurt mit 7 Staffel-Goldmedaillen:
- u.a. alle Damen- & Herrenstaffeln gewonnen
- Mixed 4x100m Lagen mit Starbesetzung (Wolf, Elendt, Bucher, Düll)
- SC Wiesbaden:
- Silber über 4x100m Freistil Herren
- Bronze über 4x200m Freistil Herren
📊 Gesamtbilanz für Hessen
- 12 x Gold
- 4 x Silber
- 9 x Bronze
📅 Ausblick
- Süddeutsche Meisterschaften: 23.–25.05., Stuttgart
- Deutsche Jahrgangsmeisterschaften: 11.–25.05., Berlin
- Freiwasser-DM: 26.-29.06., Rostock
von: Ingmar Zacharias – HSV Sachbearbeiter Presse